Unter freiem Himmel Gottesdienst zu feiern, dass hat an Himmelfahrt schon eine lange Tradition. An diesem festen Datum sind aus zwei großen Pfarrbreichen die Menschen eingeladen – Kirchenkreisgrenzen werden überschritten.
In diesem Jahr trafen wir uns in Nellschütz auf dem Sportplatz. Der Altar war mit Rosen geschmückt und ein blauer Luther begrüßte die Anwesenden. Sogar Glocken waren als Einstimmung zu hören, dank der modernen Technik. Luther sollte dann auch eine wichtige Rolle spielen. Nicht nur ein von ihm verfasstes Glaubensbekenntnis wurde gesprochen, sondern auch in der Predigt wurde eine von ihm für den Himmelfahrtstag verfasste Predigt besprochen.
Dabei wirkten die „alten Worte“ verblüffend aktuell. Luther hat in seiner Predigt zum Himmelfahrtstext (Apg 1,1-11) Jesus als einen himmlischen Herrscher erklärt. Dabei ging es ihm vorallem darum, dass wir eben keinen weltlischen Herrscher oder König in Jesus haben, sondern gerade an Himmelfahrt gezeigt ist, dass Jesu‘ Reich eben nicht in dieser Welt ist, sondern darüber hinaus geht. Jesus schenkt uns das Himmelreich – umsonst. Das ist genau der Haken, den schon Luther wahrnimmt: Würden wir jedem Gottesdienstbesucher einen Taler geben, so könnten unsere Häuser die Besucher kaum fassen – Jesus aber schenk umsonst …
Wir sind also gehalten nicht nur die irdischen Güter zu genießen, sondern uns den Himmel schenken zu lassen und uns darauf zu freuen.