Abschiedsgottesdienst für das Projekt „Mehrgenerationenhof Burtschütz“

Mit einem besonderen Gottesdienst hat sich das Team vom Mehrgenerationenhof Burtschütz verabschiedet. Nach 5 Jahren ist der Erprobungsraum zu Ende gegangen. Damit endet auch die Anstellung der zwei Hauptamtlichen Johannes Alex und Meik Franke. Sie wurden von Superintendentin Ingrid Sobottka-Wermke formell von ihrem Dienst in Burtschütz entbunden.

Neben dem offiziellen Akt war die Verabschiedung aber vor allem auch ein sehr emotionaler und persönlicher Abschied. Die zwei Hauptamtlichen waren vor 5 Jahren zusammen mit ihren Familien nach Burtschütz gezogen, um das christliche Wohnprojekt auf die Beine zu stellen. Weitere Familien wurden für die Idee gewonnen und zogen auf den noch im Umbau befindlichen Hof, um gemeinsam christliche Werte zu leben.

Die Superintendentin dankte allen Beteiligten, die für das Projekt ihre Zeit und auch ihr Herzblut eingebracht hatten. Das hohe persönliche Engagement aller Beteiligten, war auch in diesem Gottesdienst erkennbar, von der liebevollen Dekoration der Kirche angefangen bis hin zur musikalischen Gestaltung.

Nun ist der Umbau des Hofes noch immer nicht abgeschossen, während die Förderung durch das Programm der Erprobungsräume der EKM ausgelaufen ist. Entsprechend gibt es für das Projekt keine Perspektive mehr. Der Gottesdienst bot noch einmal Raum und Zeit für eine Rückschau. Zusammen mit Johanna und Lukas Baab blickte Pfarrer Johannes Alex zurück bis zum Ausgangspunkt. Auch am Anfang stand ein Gottesdienst. In diesem wurde das Wasser des Lebens zum Leitbild für das Team. Wie das frische Wasser einer Quelle entspringt, sich seinen Weg bahnt, um dann in die Welt hineinzufließen, so wollte das Team mit seinem Tun in die Gemeinschaft wirken. Dieses Bild wurde im Gottesdienst durch die kunstvolle Gestaltung eines symbolischen Wasserverlaufes im Altarraum sichtbar gemacht.

Wie das Quellwasser wurde aber auch der Weg des Projektes immer wieder behindert. Die nicht endende Baustelle verzögerte den Zuzug weiterer Familien und damit die Entwicklung einer generationenübergreifenden Gemeinschaft und war für alle Bewohner eine Belastung. Durch die Corona-Pandemie konnten viele Veranstaltungs- und Begegnungsformate nicht wie geplant umgesetzt werden.

Aber mit viel Kreativität und Engagement begegnete das Team auch diesen Herausforderungen und fand neue Wege, die weit über die Grenzen des Mehrgenerationenhof hinaus reichten. So wurde die „Kirche Kunterbunt“ zu einem neuen, beliebten Gottesdienstformat für die Kirchengemeinde, eine Schuldnerberatung stand für alle Bedürftigen in der Region offen und mit digitalen Angeboten, wie z.B. mit Glaubenskursen online oder einer GPS-Aktion am Valentinstag, wurde die Zeit der Distanz einfallsreich überbrückt.

Nun am Ende des Projektes äußerten die Beteiligten die Hoffnung, dass das Wirken des Teams Impulse setzen konnte, die wie das symbolische Wasser aus dem Kirchenraum hinausströmen.

Diese Hoffnung wurde gestärkt durch die Dankesrede von Martina Hausch. Die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates erinnerte an die Skepsis der Gemeinde zu Beginn, als ihr das Projekt „vor die Nase gesetzt“ wurde. Nun ist das Ende des Projektes und der Weggang vieler Beteiligter ein schwerer Verlust, den sie sehr bedauere. Auch der Dank einer Vertreterin der Kommune machte noch einmal die Strahlkraft des Projektes deutlich, die über die Grenzen der Kirche hinausreichte.

Pfarrerin Jana Petri, Referentin für die Erprobungsräume, war extra angereist, um den Beteiligten ihren Dank auszusprechen für das, was erreicht worden ist. Sie betonte, dass der Abschluss eines Erprobungsraumes nicht als Niederlage oder Versagen zu verstehen sei, sondern dass es immer auch um die Erfahrungen ginge, die in der Zeit gemacht werden und die weitergetragen werden können.

Dem sehr emotionalen Gottesdienst schloss sich ein fröhliches Gemeindefest an, wo mit Würstchen, Kuchen, Eis und anderen Leckereien ausgelassen gefeiert wurde.

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