So anstrengend diese besonderen Zeiten 2020 sind, so unverhofft schön sind manchmal die gesuchten Alternativen. Am Erntedanksonntag zogen wir aus der Stadtkirche Hohenmölsen auf den Altmarkt, mit Altar und Bänken, Musik und vielen Beteiligten.
Mit den läutenden Glocken zogen die Kinder der Kita Anna Frank mit ihren Erzieherinnen und ihrer Erntekrone durch die Reihen und brachten sie zum großen Gabentisch. Dort waren schon einige Erntegaben zusammen gekommen durch den Kleingartenverein „Frohe Zukunft“.
Nach einem ersten gemeinsamen Lied, unter freiem Himmel und mit gehörig Wind zwischen den Reihen, brachten die Kinder des Kindertreffs die Bibel, Trauben, ein Brot und weitere Erntegaben zum Altar. Die große Gruppe der Kita Anne Frank spielte die Geschichte vom „Rübchen„. Zu einem Erntedankgottesdienst gehört natürlich auch eine biblische Lesung. Das Speisewunder hatte heute einen ganz aktuellen Bezug, denn die „Menschenmenge“ war auch auf dem Markt erfreulich groß. Von sieben Broten sind 4000 Menschen im biblischen Wort satt geworden.
Das klingt ja gar zu unglaublich! Fast so unglaublich, wie die Geschichte der Geschwister Hänsel und Gretel, die der Hexe entkommen. Oder die der armen Aschenputtel, die am Ende eine Prinzessin wird. Fangen wir an, die Märchen in unsere Realität zu holen, dann werden sie traurig und hoffnungslos. Die Kinder sind verloren und das Aschenputtel wird im besten Falle Magd bleiben. Märchen leben davon, dass sie uns gemeinschaftlich verbinden. Bereiten uns auf ihre ganz eigene Art auf das Leben und all die phantaschtischen Möglichkeiten vor. So ist es auch mit unseren biblischen Geschichten, die dazu auch noch von Gott erzählen, denn er ist es, der Wunder bewirken kann. Auch in unserem Leben, ganz unerwartet und zur rechten Zeit.
Am Ende sangen wir noch einmal gemeinsam und jeder und jede konnte sich einen kleinen Gruß vom Gabentisch mit nach Hause nehmen.