Schöpfungstag – Körper erheben sich, Gestalten nehmen sich wahr, beäugen sich, gehen gegeneinander vor. LIEBEMACHTTOD hat begonnen – das Spiel der Menschheit, ausgedacht und vorgestellt durch die Jugendtheatergruppe Karambolage aus Zeitz.
Was bestimmt das Theater – des Lebens? – mehr als diese drei Themen Liebe, Macht und Tod? Romeo und Julia, Viel Lärm um nichts (Shakespeare), eine befreiende Mordtat zweier Zofen, ein Kind ohne Mutter, betrogene Liebende – keinem Thema wichen die Jugendlichen bei der Entwicklung ihres Stückes aus. Und sie zeigen Mut, mit ihrem Stück auch unbequeme Fragen aufzuwerfen. Sie stellen Gefühle in einer Intensität dar, wie sie sich mancher im Alltag niemals zu zeigen erlauben würde:
- Wut und Enttäuschung einer betrogenen Mutter, die ihr zweites Kind erwartet und verzweifelt, weil sie gleichzeitig andere in Schwangerschaftskonflikten berät
- Das Liebes- und Intrigenspiel um Hero, Claudio, Don Juan, das im „Lärm um nichts“ endet
- die Tragödie von Romeo und Julia
- der Versuch einer Stiefmutter, die Liebe ihrer Stieftochter zu gewinnen – oder wenigstens das Vertrauen
- das Spiel um die Macht – angebunden an einen Konflikt, den die Jugendlichen selbst erlebt haben
Unterstützt wurde die Aufführung durch Zwischenmusiken und Szeneuntermalungen einer dreiköpfigen Band.
Unter Leitung von Rotraud Denecke und Thomas Volk ist ein Werk entstanden, das die rund 50 Besucher der Vorstellung im evangelischen Gemeindezentrum in Luckenau begeisterte, oft schmunzeln ließ und intensiv zum Nachdenken brachte. Kein Wunder, dass die Gruppe zum Abschluss ihre Schlussnummer wiederholen musste und noch ein weiteres Mal auf die Bühne herausgeklatscht wurde.
Den Dank an die Gruppe und die beiden Leiter brachte Pfarrer Matthias Keilholz mit Worten und einem kleinen Geschenk zum Ausdruck und lud zum modernen Horizonte-Gottesdienst ein, der das Thema des Theaterstücks aufgreift. Den Jugendlichen wünschte er Mut und Ausdauer, auch weiter Stücke auf die Bühne zu bringen und so andere zu ermutigen, mehr Leben und Gefühl zu wagen – nicht ohne die Hoffnung auszudrücken, die Jugendlichen auch bald wieder in Luckenau begrüßen zu können.
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