Liebevoll-besonnene Kraft aus dem Norden

Sie heißt Ingrid Sobottka-Wermke und kommt aus Winsen (Luhe) in der Hannoverschen Landeskirche. Seit neun Jahren ist sie Superintendentin im Kirchenkreis Winsen.
Und am Abend des 29. September wurde sie von der Kreissynode des Kirchenkreises Naumburg-Zeitz zur neuen Superintendentin gewählt.

Die Kreissynode musste zum zweiten Mal tagen, nachdem eine erste Wahl des Superintendenten im Frühjahr 2011 gescheitert war. Für die neue Wahlrunde hatten sich zwei Bewerber gefunden, Pfarrerin Sobottka-Wermke und Pfarrer Kristóf Bálint aus Stotternheim. Nach ihrer Vorstellung vor dem Nominierungsausschuss des Kirchenkreises und jeweils einem Vorstellungsgottesdienst mit anschließender Fragestunde in der Moritzkirche in Naumburg Anfang September waren beide Kandidaten zur Wahl vor der Kreissynode angetreten.
Präses Friedhelm Fiedelak eröffnete die Synode und Pfarrerin Bettina Plötner-Walter stimmte mit einer Andacht zur Tageslosung (Hirten, die die Herde Gottes recht weiden sollen – Hesekiel 34,2) die Synodalen auf ihren Auftrag für diesen Abend ein. In einem ersten Durchgang stellten sich die Bewerber kurz mit ihren Schwerpunkten, Interessen und persönlichen Geschichten vor. Die Synodalen nutzten die Gelegenheit, beide ausführlich zu befragen – zu ihrer Einschätzung der Arbeit im Kirchenkreis, ihrer Liebe zu kleinen Gemeinden (die Stelle des Superintendenten umfasst auch einen 20-prozentigen Dienstauftrag in Flemmingen und Almrich), ihren Erfahrungen, ihrem Leitungsstil und vielem mehr. In geschlossener, nicht-öffentlicher Runde sprachen sich die Synodalen aus und teilten sich ihre Einschätzung der Kandidaten mit. Dann wurde es spannend, denn die Wahl stand an. Um die erforderliche Zweidrittelmehrheit für einen der beiden Kandidaten zu erreichen, waren zwei Wahlgänge nötig. Die Auszählung der Stimmen wurde mit großer Spannung erwartet, dann stand das Ergebnis fest: Frau Sobottka-Wermke wurde mit großer Mehrheit als neue Superintendentin des Kirchenkreises gewählt.

Zu den ersten Gratulanten zählten Herr Bálint und die Mitglieder des Präsidiums der Synode. Blumen und einen guten Tropfen aus der Region bekamen beide Kandidaten, liebevolle Segensworte galten beiden, und das herzliche Willkommen im Kirchenkreis wurde von vielen Synodalen spontan mit Händedruck oder einer Umarmung ausgedrückt.
Nun heißt es noch ein bisschen warten, denn bis zum Dienstantritt werden noch einige Wochen vergehen. Aber mit der Aussicht, ins neue Jahr mit einem nun wieder kompletten Leitungsteam des Kirchenkreises zu gehen, lassen die Zeit leicht überstehen.

Übrigens: Ihre Vorstellung hatte Pfarrerin Sobottka-Wermke mit einem Vers aus dem 2. Timotheusbrief begonnen: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Die einzelnen Wirkungen dieses Geistes prägten sie an ganz unterschiedlichen Stellen ihres Lebens und theologischen Werdegangs. Ihre neue Aufgabe, so sagte sie nach ihrer Wahl, möchte sie gemeinsam mit den Mitarbeitenden und den Gemeinden im Kirchenkreis in genau diesem Geist anpacken – in Kraft, Liebe und Besonnenheit. Gottes Segen dazu.

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