Am letzten Sonntag der Sommer-Spezial-Gottesdienste in der Region Nördliches Zeitz hieß es in der Stadtkirche St. Peter in Hohenmölsen „Orgel trifft Wort“. Das macht sie häufiger – wenn die gemeinsamen Lieder gesungen werden oder sie die liturgischen Gesänge unterstützt. An diesem Sonntag aber malte die Kreiskantorin Johanna Schulze mit ihrem Orgelspiel aus, was als Bibelwort zu hören war.
Königsmusik begleitete den Aufmarsch der heranziehenden Streitmacht im 48. Psalm. Jerusalem wollten sie erobern und mussten doch vor Gottes Macht zurückweichen wie Schiffe, die im Sturmwind verloren sind. Lieblich und bergend klang der Frieden, mit dem Gott seine Stadt umgibt und erfüllt. Danach gestalteten Mitglieder des Zeitzer Kammerchors das Klage- und Lobgebet (Kyrie und Gloria). Mit Wort und ausmalenden Orgelklängen hörte die Gemeinde dann die Vision Jesajas von Gottes kommendem Friedensreich (Jesaja 2,1-5).
Eine Friedensvision, Zukunftsmusik, die für die Gegenwart von Bedeutung ist und Menschen dazu bewegt, sich für den Frieden und eine bessere Welt schon jetzt einzusetzen? Dieser Frage spürte die Predigt nach. Immerhin: Jesaja endet seine Vision mit einem deutlichen Aufruf: „Ihr vom Haus Jakob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.“ Diese Aufforderung bekräftigte das „Kammerchörchen“ mit dem entsprechenden Lied (Ev. Gesangbuch Nr. 426).
Bevor der Gottesdienst mit Fürbitten und einem gesungenen Friedensgebet ausklang, wurden Gemeindepädagoge Christian Kammler und seine Familie verabschiedet. Seit 2017 war Christian Kammler in der Region Zeitz und auch im NöZZ (Konficamp) für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien beauftragt. Er wechselt in die Ev. Kirche in Hessen und Nassau, um im Dekanat Gießen eine ähnliche Arbeit zu gestalten.
Mit Orgelmusik ging der besondere Gottesdienst zu Ende. Orgel trifft Wort. Wenn dann noch Menschen auf beides hören und sich bewegen lassen …