Die Idee zum ökumenischen Horizonte-Gottesdienst in der Theißener katholischen Kirche kam auf, weil einer der Mitarbeitenden des Horizonte-Teams sich jedes Jahr mit seiner ehemaligen Jugendgruppe der katholischen Gemeinde trifft. Warum dieses Treffen nicht einmal mit einem Gottesdienst beenden? Und Ökumene? Lebenspartner gehören einer anderen (oder keiner) Konfession an, im Freundeskreis hat man es mit Menschen unterschiedlichster religiöser Herkunft zu tun. Ökumene ist viel mehr Wirklichkeit, als sie innerkirchlich manchmal gelebt wird.
Im Gottesdienst ging es um die Frage, was Evangelische und Katholische gemeinsam haben, wo Unterschiede liegen – und wie sich damit leben lässt. Vieles ist ja ähnlich – ob es die Kirchengebäude innen und außen sind oder viele Inhalte von Gottesdiensten und der Gestaltung des Glaubenslebens. Deutlich wurde: Unterschiede gehören zum Leben, und selbst innerhalb einer Gemeinde lebt und glaubt nicht einer wie der andere. Diese Unterschiede gilt es, ernst zu nehmen und die Bereicherung durch die Vielfalt zu entdecken und zu feiern.
Gleichzeit sollen die Gemeinsamkeiten stärker betont werden, denn es geht ja nicht um die Konfessionen – katholische, evangelische, lutherische, reformierte, freie Kirche. Es geht um die eine Kirche, die sich zu Jesus Christus bekennt.
Für die Gottesdienstfeiernden in Theißen war das längt keine Frage mehr. Und so feierten sie zusammen, sangen, beteten und diskutierten beim anschließenden Stehkaffee im Freien noch eine ganze Weile miteinander – unter einem Dach, aus einer Familie.