Ein Wunsch der ev. Kirchengemeinde in Tröglitz ging in Erfüllung. Sie hat wieder ein Gemeindehaus. Ganz neu und größer als das vorherige. Das alte Gemeindehäuschen im Burtschützer Kirchgarten war baufällig geworden und daher nicht mehr benutzbar.
2008 machte sich der Gemeindekirchenrat Gedanken zu einer Sanierung. Ein Sponsorenangebot und Spenden von Gemeindegliedern ließen Abriss und Neuaufbau überdenken. Nach Vorgabe der Denkmalbehörde wurde ein Konzept von der Architekturfirma Schlegel erarbeitet und dem Gemeindekirchenrat zum Beschluss vorgelegt. Dieser stimmte zu, und dann ging alles schnell. Am 20. September 2009 begannen die Vorbereitungsarbeiten und danach der Abriss des alten Häuschens. Ende Oktober/Anfang November wurde das Fundament gegossen und gleichzeitig eine Klärgrube gebaut. Am 23. November war die Grundsteinlegung. Dabei ist ein Behälter mit Schriftstücken an der Giebelfront zur Burtschützer Straße hin eingesenkt worden. Es nehmen der Gemeindekirchenratsvorsitzende Gottfried Proske, einige Gemeindeglieder und der Maurermeister Heiner mit seinem Mitarbeiter teil. Wenige Tage später, am 10. Dezember, erfolgte das Richtfest. Die Zimmerei Böttger GmbH aus Großpörthen hatte den Dachstuhl angefertigt und bei strömendem Regen aufgesetzt. Um 16 Uhr fanden sich zum Anbringen der Richtkrone vom Architekturbüro das Ehepaar Schlegel, die am Bau beteiligten Handwerker, der Kirchenratsvorsitzende Herr Proske, einige Kirchenratsmitglieder und Gemeindeglieder ein. Nach dem Verlesen des Richtspruchs trafen sich alle im Vereinshaus des Burtschützer Heimatvereins zur Richtfeier.
Während der Wintermonate ruhte der Weiterbau. Dann traten die verschiedensten Gewerke in Aktion: Dach decken, Fenster-, Türen- und Schornsteineinbau, verputzen der Innen- und Außenwände, Einbau der Elektrik, Installationsarbeiten, Malerarbeiten, Fliesen legen, pflastern der Eingangszone und anlegen eines kleinen Parkplatzes. In der Zwischenzeit sind die Einrichtungsgegenstände besorgt worden. Ab 26. Oktober 2010 konnten die Gemeindeglieder im Haus und Kirchgarten Säuberungsarbeiten vornehmen.
Das Gemeindehaus ist zwölf Meter lang und sieben Meter breit. Es hat einen großen Gemeinderaum für ca. vierzig Personen mit einer kleinen Küchenzeile, einen Vorraum, zwei Toiletten und einen Abstellraum.
Am 6. November 2010 war in der Burtschützer Kirche der Einweihungsgottesdienst, der von Pfarrer Matthias Keilholz gehalten wurde. Seine Predigt war, dem Anlass entsprechend, auf den Hausbau ausgelegt. Er brachte zum Ausdruck, dass ohne Gottes Hilfe jedes Haus auf Sand gebaut ist, denn Gott ist das Fundament allen Tuns. Der Kirchenratsvorsitzende Gottfried Proske dankte in seiner Ansprache dem Sponsor und allen beteiligten Handwerksfirmen sowie den vielen ehrenamtlichen Helfern. Als Gäste waren erschienen der Superintendent Reinhard Voitzsch, vom KKA Naumburg Frau Melzig, der Bürgermeister der Gemeinde Elsteraue Herr Meißner, der Ortsbürgermeister Herr Nierth und die Handwerker der ausführenden Firmen. Der Gottesdienst war sehr gut besucht. Es nahmen etwa siebzig Personen daran teil. Umrahmt wurde der Festgottesdienst vom Posaunenchor Zeitz. Anschließend segnete Herr Pfarrer Keilholz das neue Gemeindehaus. Er wünschte Gottes Segen und dass es zu einem Treffpunkt für Jung und Alt werden möge und sich ein reiches Gemeindeleben darin entwickelt. Dann wurde die Tür geöffnet, und die Gäste konnten das neue Haus in Augenschein nehmen. Bei Kaffee und Kuchen und reger Unterhaltung saß man noch lange zusammen. Zwischendurch nahm der Gemeindekirchenrat viele Geschenke in Empfang. Im Namen aller soll gesagt sein:
„Unser Heim, es ist vollendet,
behüt‘s auch Gott, der Gutes sendet,
vor jedem Schaden, allem Ungemach,
vom tiefen Keller bis zum hohen Dach.“
(Verfasser unbekannt)
(Text: Barbara Schütze, Tröglitz)6
