Tradition mit Floß und Fundament

Zum 24. Deutschen Flößertag waren über 100 Teilnehmende aus allen Gegenden Deutschlands nach Zeitz gekommen. Vier Tage befassten sie sich besonders mit der Geschichte des Elsterfloßgrabens, der von Crossen bis Leipzig führt.

Zum Abschluss ihrer Tagung nahmen sie am Gottesdienst in der romanischen Kirche in Aue-Aylsdorf teil. In einem Umzug, angeführt von einer Musikkapelle, marschierten sie durch Zeitz und kamen gut gelaunt in der Kirche in der Langenaue an. Pfarrer Keilholz griff den Gedanken der Tradition auf, der an diesem Sonntag nicht nur durch die Tradition des Flößens und des Flößertages angestoßen wurde, besonders auffällig durch viele in ihre Tracht gekleidete Flößerinnen und Flößer sichtbar gemacht. Der Sonntag hatte nämlich auch seinen kirchlich-traditionsreichen Schwerpunkt. Es war der „Israelsonntag“.

Welche Tradition trägt eigentlich das Leben eines Menschen? Dieser Frage ging die Predigt nach. Das Fundament, auf dem Leben gelingt, ist letztlich Gott selbst. Und eine tragfähige Tradition ist es, auf Gott zu hören: mehr von ihm in der Bibel zu entdecken und seinen Worten, Verheißungen und Geboten zu vertrauen, da sie Leben ermöglichen wollen.
Nach dem Gottesdienst waren alle eingeladen, sich mit Rostern, Kaffee und Kuchen zu stärken, die der Aylsdorfer Heimatverein schon vorbereitet hatte. Die Küsterschule war geöffnet, in der sich viele nicht nur das alte Schulzimmer und die Ausstellung des Heimatvereins anschauten, sondern insbesondere das Floßgrabenzimmer bestaunten. Der Elsterfloßgraben ist in einem Modell dargestellt, in dem sogar Wasser fließt (die große Hoffnung des Floßgrabenvereins schon vorweggenommen). Und die Wand ziert ein Fries, der den ganzen Verlauf des Floßgrabens darstellt. Sieghard Burggraf erläuterte gerne und ausführlich die Geschichte des Raumes und die Verbindung der Langenaue mit dem Floßgraben. Gestärkt und um eine weitere Entdeckung bereichert traten die Flößerinnen und Flößer ihre Heimreise an – in den Schwarzwald, nach Norddeutschland – oder um die Ecke nach Zeitz oder nach Weißenfels.

Teilen:

Skip to content