Von Wurzeln, Mauern und Aufbrüchen

Berlin – 28 Jahre durch eine der bekanntesten Mauern der Welt geteilte Stadt – war für vier Tage Gastgeberin für 20 Jugendliche aus dem Nördlichen Zeitz. Das lange Wochenende in der Hauptstadt war der Auftakt in den Konfirmandenkurs 2012/2013. Zusammen mit Steffi Renker, Katrin Lange und Matthias Keilholz entdeckten die Konfis Mauer- und Freiheitsgeschichten und die Wurzeln des christlichen Glaubens, die ja im Judentum liegen.

Einen halben Tag lang drehte sich alles um Berlin und mehrere Stücke deutscher Geschichte. Brandenburger Tor und Reichstag sowie die Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße ließen manche ins Nachdenken kommen über eine Zeit, die gar nicht soweit entfernt ist. Und die Holocaustgedenkstätte mit ihrem überwältigend-bedrückenden Stelenfeld regte zu Gesprächen über Verfolgung und Unterdrückung an.

In eine ganz andere Welt entführten dann die gut einstündigen Führungen im Jüdischen Museum. Die Gruppe hatte sich geteilt. Während die eine Hälfte etwas über jüdisches Leben im Alltag entdeckte, erfuhr die andere etwas über das Leben der Juden zwischen Stadt und Land und viel über die Vertreibungs- und Unterdrückungsgeschichten.
Am Ende eines langen Freitags in der Hauptstadt war dann die ersehnte Freizeit am Potsdamer Platz angesagt: bummeln, shoppen, essen und die einsetzende Abenddämmerung im erleuchteten Berlin erleben. Vorbei am Fernsehturm und über den Alex ging es zurück ins Quartier im Jakob-Albrecht-Haus.

Die Suche nach den jüdischen Wurzeln christlichen Glaubens setzte sich Samstag mit einer intensiven und arbeitsreichen Bibelarbeit fort. In Kleingruppen entdeckten die Jugendlichen die Anfänge bei Sara und Abraham, wühlten sich durch den Stammbaum der Erzväter, sehnten sich mit den in Ägypten versklavten Israeliten nach Freiheit, wanderten durch die Wüste ins gelobte Land. Sie lernten Könige und Liederdichter kennen genauso wie die Propheten. Die Reise durchs Alte Testament endete dann bei Jesus Christus und den verschiedenen Gruppierungen, die es zu seiner Zeit gab.

Nach so viel Arbeit durften Spaß und Spiel nicht fehlen. Und am Abend hieß es chillen bei einem Film der ganz anderen Art.
Vor der Rückreise am Sonntag besuchte die Gruppe noch einmal einen ganz besonderen Ort, der manche Frage aufwarf oder stilles Staunen und Nachdenken auslöste. Der Weißenseer Jüdische Friedhof war letzter Entdeckungsort einer langen Reise durch 5000 Jahre Geschichte.

Müde und geschafft, angfüllt mit vielen Erlebnissen und Eindrücken kehrten die 23 Zeit-Reisenden Sonntagnachmittag dann wieder nach Hohenmölsen zurück und stehen ab sofort für Rückfragen nach den jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens zur Verfügung.

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