Aus seiner Sicht

Fünf Ausgangsorte, ein Ziel: evangelische und katholische Christen der Region nördliches Zeitz waren gemeinsam unterwegs, um Stationen des Weges Jesu an sein Kreuz zu bedenken und ihnen nachzuspüren. Von der Gefangennahme Jesu im Garten Gethsemane über das Verhör vor Pilatus, die Kreuzigung bis zu seinem Sterben reichten die Texte und Bilder, die das Nachdenken anregten. In Kistritz, Meineweh, Osterfeld, Teuchern und Trebnitz waren die Gruppen gegen 13 Uhr aufgebrochen, um in der kleinen Kirche in Schelkau zusammenzutreffen und die erste gemeinsame Andacht zu erleben, die von Pfarrer Thomas Wisch aus Hohenmölsen geleitet wurde. Ehrenamtliche aus Werschen und Beatrix Öttel von der Caritas Wohn- und Förderstätte Julius von Pflug wirkten an der Gestaltung mit.

Nach der Andacht in der Kirche, die der Klage Jesu – „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – Raum gab, zog die vereinte Gruppe zur abschließenden Station in der Wohn- und Förderstätte, wo die Bewohner und etliche Gäste, die mit dem Auto gekommen waren, schon warteten.
Die Bläser, die schon vor der Schelkauer Kirche die Teilnehmenden begrüßt hatten, spielten auch dort wieder auf und begleiteten die Lieder.

Pfarrer Rudolf Hempel (Hohenmölsen) und Pfarrer Matthias Keilholz (Theißen) leiteten die Andacht, an der außer den Bläsern Mitarbeitende und Bewohner der Caritas sowie Ehrenamtliche aus den evangelischen und katholischen Gemeinden mitwirkten. „In deine Hände befehle ich meinen Geist“ – nach einer kurzen Predigt zu diesem Wort Jesu am Kreuz waren alle Teilnehmenden eingeladen, auf Postkarten zu notieren, was sie an diesem Tag den Händen Gottes anvertrauen möchten: Sorgen, ungewisse Zukunft, Menschen, die ihnen auf dem Herzen liegen, Situationen, die schwer zu ertragen sind. Viele beteiligten sich und hefteten ihre Gebete an ein großes Poster, dessen Vorlage das Bild der letzten Kreuzwegstation war. Mit Fürbitte und Segen endete die Andacht, in der auch eine Kollekte für die Opfer der Erbeben- und Reaktorkatastrophe in Japan gesammelt wurde. Zum Kaffeetrinken trafen sich alle Gäste und Bewohner sowie die Mitarbeitenden im Haus Wind und ließen den gemeinsam erlebten Nachmittag ausklingen, nicht ohne den einen oder anderen bewegenden Gedanken mit nach Hause zu nehmen.

(Text: Matthias Keilholz)

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